Der Stadtkern Essens bildet zusammen mit dem Nordviertel einen der Fallstudienräume in Essen.
Im Nordviertel leben etwas über 8.000 Menschen. Das Durchschnittsalter liegt mit knapp 37 Jahren deutlich unter dem Schnitt der gesamten Stadt. Etwa 37 % der Einwohner sind Nichtdeutsche, 17 % haben neben der deutschen noch eine weitere Staatsangehörigkeit.
Die Arbeitslosenquote liegt mit 14,3 % klar über dem Essener Durchschnitt von 8,6%.
Über ein Drittel der Menschen im Nordviertel beziehen existenzsichernde Leistungen.
Im Stadtkern wohnen etwas über 4.000 Menschen. Auch liegt das Durchschnittsalter mit 37,1 Jahren erkennbar unter dem Stadtmittel. Fast die Hälfte (48,5%) der Bewohnerinnen und Bewohner sind Nichtdeutsche, weitere knapp 14 % sind Doppelstaatler. Der Stadtkern gehört so zu den am stärksten durch Migrationshintergründe geprägten Stadtteile Essens. Auch hier liegt die Arbeitslosenquote bei 14,3 % und somit über dem Stadtdurchschnitt. Auch von den Menschen des Stadtkerns bezieht über ein Drittel existenzsichernde Leistungen (36%)
Stadtkern und Nordviertel sind Quartiere der Gegensätze. Im Nordviertel befindet sich die Universität mit einem angrenzendem Neubaugebiet. Im Stadtkern findet sich der Hauptbahnhof mit Geschäftsstraßen, die von Durchreisenden frequentiert werden. Hier sorgen Eigentumsdelikte und Wohnungslosigkeit in Verbindung mit Alkohol für Unsicherheit. In diesem Zusammenhang ist der Drogenhandel- und Konsum am Viehofer Platz zu nennen. Der angrenzende Rheinische Platz ist videoüberwacht.
Beide Stadtviertel sind eng bebaut und Grünflächen sind rar. Die hohe Arbeitslosenquote, Fluktuation der Bewohner und Müllproblematik sind Herausforderungen für das Zusammenleben in den Quartieren. Engagierte Bewohner, Institutionen und Projekte setzen sich für Austausch und das nachbarschaftliche Zusammenleben der multikulturellen Quartiere ein.
Die Forschungsfragen drehen sich um die genannten Sicherheitsszenarien. Wie werden Sicherheitsprobleme von den Bewohnern wahrgenommen und wie gehen sie mit diesen um? Es werden die wechselseitigen Bezüge und Beziehungen der multikulturellen Bewohnerschaft untereinander und die zu den Sicherheitsakteuren analysiert. Zudem wird das Netzwerk der sozialen Akteure und Organisationen analysiert.
Ergebnisse der Fallstudie
Timeline
Die Polizei veröffentlicht jedes Jahr im Frühjahr einen Überblick über die registrierte Kriminalität und ihre Veränderung in Essen. In NRW gibt es jedoch keine regelmäßige Berichterstattung auf Stadtteilebene. Für die folgenden Analysen wurden die PKS-Daten der Jahre 2009-2018 in Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium Essen und dem Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen bereitgestellt.
Best Practice
Publikationen
Keine Publikationen vorhanden.
Dr. Eva Sevenig
Zum Roten Berge 18-24
48165 Münster
Deutschland